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Sterbebegleitung

Erfahrung einer Klientin 

 

Als jahrelange Klientin von Sandra möchte ich gerne meine Erfahrungen mit euch teilen. Mein Vater war schon sehr lange sprachlich eingeschränkt. Teilweise war es seine grundsätzliche schweigsame Art und ein wenig auch seine zunehmende Demenz dafür verantwortlich. Bei meiner Balance zum Thema „Allgemeine Kraftressourcen stärken“ ist plötzlich mein Vater Thema geworden. Er hätte ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, meinte Sandra. Ich wusste nicht weswegen und auch Sandra bekam keine näheren Infos. Ich war damals 49 Jahre und er 79 Jahre. Seit dem Tod der Mutter vor 15 Jahren habe ich oft versucht ihn einzuladen und wollte mich um ihn kümmern, aber er hat immer abgelehnt. Es war so, als ob er mich meiden würde, obwohl er ganz nah bei meinem Haus gewohnt hatte. Anfangs habe ich mich sehr gekränkt, aber irgendwann habe ich mich damit abgefunden. Wir haben offenbar keinen Draht mehr zueinander, dachte ich. Meine Kinder mussten ohne den Großvater aufwachsen.

 

Ungefähr zehn Tage nach dieser Balance stand er plötzlich vor meiner Tür und fragte, ob ich einen Kaffee für ihn hätte. Ich war ziemlich erstaunt und bat ihn herein. Von da an kam er täglich. Aufgrund seiner Erkrankung war es uns nicht mehr möglich sinnvolle Gespräche zu führen, aber es hat dazu beigetragen, dass ich mich innerlich trotzdem irgendwie mit ihm versöhnt habe. Ungefähr 9 Monate später hat sich sein Gesundheitszustand innerhalb von wenigen Tagen von Pflegestufe 2 auf 9 verschlechtert. Er brauchte eine Magensonde und der Arzt hat uns tatsächlich gefragt, ob sie im Krankenhaus Maßnahmen zur Wiederbelebung setzen sollen. Für meinen Vater war das sehr schwierig zu verstehen. Er hörte extrem schlecht und er hatte Demenz. Er konnte nicht begreifen, warum er einen Schlauch aus dem Bauch hatte. Er wollte sich den immer herausreißen. Zudem war er böse, weil er glaubte, er bekäme, im Unterschied zu seinem Bettnachbarn, nichts zu essen. In den zwei Monaten Spitalsaufenthalt hat Sandra ungefähr 6 Balancen für ihn gemacht, bis er letztendlich gestorben ist.

 

Unerwartet? Nicht wirklich. Wir sind gerade dabei gewesen eine 24 Stunden Pflege zu organisieren und haben ihn für 2 Wochen zur Kurzzeitpflege ins Altenheim gegeben. Dort haben sie sofort mit Mobilisierungsübungen begonnen und auch die Ärzte haben gesagt, dass er trotz Magensonde noch lange leben könnte. Sandra hat aber bei der Balance heraus gefunden, dass er nicht mehr leben will. Sein Wurzelchakra wollte getrennt werden. Somit fehlte die Verbindung zur Mutter Erde. Was soll man da als Tochter tun? Hätte ich im Altenheim sagen sollen, dass ich wegen des „Hokuspokus“ einer Energetikerin aus Wels keine Pflege organisieren werde? Natürlich muss man die bestmögliche Pflege für den Vater organisieren, aber andererseits habe ich durch die letzte Balance mitbekommen, dass er so nicht mehr leben möchte. Er war immer ein selbstständiger Mann gewesen und Abhängigkeit ist etwas, das er einfach nie wollte. So haben wir nach einer Woche wieder eine Balance gemacht. Kein bestimmtes Thema. Ich habe insgeheim gehofft, er arrangiert sich mit der Situation zu Hause. Findet es vielleicht sogar schön, nach 2 Monaten wieder zu Hause zu sein. Wir haben bei der Balance einfach geschaut, was er braucht, damit er seinen Frieden findet. Es ging ja schließlich um ihn und nicht darum, ob ich meinen Vater noch jahrelang bei mir haben möchte. Es gab dann noch ein Familienthema, das ihn offenbar mehr beschäftig hatte, als ich vermutet habe. Und dann ist er – trotzdem irgendwie – überraschend gestorben. Ohne Anzeichen die für die Ärzte und Schwestern erkennbar gewesen wären. Ohne, dass wir bewusst Abschied nehmen konnten.

 

Aber und das ist jetzt die Botschaft an euch: durch die vielen Balancen vorher, war das nicht mehr notwendig. Durch monatelanges fast schweigendes Kaffee trinken, das eine Balance möglich gemacht hatte und die anderen Balancen, sind wir alle als Familie im Reinen und haben auch den Nachlass und das Ausräumen des Hauses friedlich hinbekommen.

 

 

Susanne, 07.03.2021

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